In Zusammenarbeit mit dem Mozartverein St. Gilgen fand vom 10.-13 September im Mozarthaus St. Gilgen und in der Pfarrkirche Abersee das erste Musikfestival am Wolfgangsee statt.
Neben einer der bekanntesten deutschsprachigen Schauspielerin Hannelore Elsner, nahmen das international renommierte Ensemble Clemente, der Tubist und Echogewinner Andreas Hofmeir sowie zahlreiche bekannte Musiker aus dem Orchester der bayerischen Staatsoper München und dem Bayerischen Rundfunkorchester teil. Aber auch d’Aberseer, eine Trachtengruppe der Gegend, tanzten den Schleinig, den Tanz, der zum immateriellen Weltkulturerbe erhoben wurde und Musikanten aus St. Wolfgang spielten zum abschließenden Frühschoppen auf.
Der erste Abend im Mozarthaus gehörte – dem Ort entsprechend - den musikalischen Geschwistern Mozart. Hannelore Elsner las aus einigen Briefen des Vaters an seine Tochter Nannerl, die damals schon in St. Gilgen verheiratet war. Die Texte gaben den Rahmen für die Musikdarbietungen der außergewöhnlichen Pianistin Fumiko Shiraga, das Klavierkonzert Nr. 22 in es Dur, sowie die später entstandene Symphonie Nr. 40 in g-moll ein. Beide Stücke wurden in der Bearbeitung von Johann Nepomuk Hummel für Kammerorchester aufgeführt. Hummel war ein Schüler Mozarts. Damit die Werke damals auch an kleineren Orten, wo keine großen Symphonieorchester vorhanden waren, aufgeführt werden konnten, schrieb er sie für kleinere Besetzung um. Henrik Wiese, Soloflötist des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Mariss Janson, der Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbes David Pia, Cello und der renommierte Geiger Peter Clemente begeisterten die Zuhörer.
Ein heiteres Kontrastprogramm dann am nächsten Abend: Der Mitbegründer von La Brass Banda und Echogewinner für Tuba Andreas Martin Hofmeir trat - gemeinsam mit seinem brasilianischen Gitarristen Guto Brinholi - mit dem von ihm selbst geschriebenen musikalischen Kabarett KEIN AUFWAND im Mozarthaus auf. Mit seinem trockenen Stil las er aus seinen Erfahrungen als Tubist und Weltreisender. Dazu gab’s außergewöhnlich, weiche, melodische Klänge aus der Tuba. Hofmeir zählt heute zu den besten Tubaspielern der Welt. Es war erst sein zweiter Auftritt in Österreich. Im Anschluss an sein Programm erklärten und tanzten d‘ Aberseer den Schleinig, den Tanz, der von der Unesco zum immateriellen Weltkulturerbe auserwählt wurde. Mit großem Spaß ließen sich einige Gäste aus dem Publikum zum Mittanzen animieren!
Der Höhepunkt dann das festliche Konzert mit Barockmusik am Samstag in der Dorfkirche Abersee, mit ihrer feinen Akustik. Das international renommierte Ensemble Clemente unter der Leitung von Peter Clemente, Violine, Christoph Bachhuber, Flöte, David Pia, Cello, Philipp Stubenrauch, Kontrabass und Nicole Heartseeker, Cembalo, spielten Werke von Georg Philipp Telemann, Giuseppe Tartini, Jean Barrière, Jean-Marie Leclair, Michel Blavet und Georg Friedrich Händel und wurden am Ende mit wahren Begeisterungsstürmen überschüttet. Angenehm bewährt hat sich auch der Kirchenraum als Rahmen für das aussergewöhnliche Konzert.
Mit einem kleinen Frühschoppen am nächsten Morgen, untermalt von Volksmusik, endete das Wochenende, aus dem Mitwirkende und Gäste viel Freude und Energie mitnehmen konnten.